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Google Search Console: Der Heilige Gral der Search-Daten

Hast Du Dich bei der SEO-Analyse schon mal gefragt, woher die Diskrepanz zwischen den Google Search Console-Daten und denen aus anderen SEO-Tools rührt? In unserem Artikel gehen wir diesem und anderen Rätseln auf den Grund.

Die Google Search Console ist ein kostenloses Tool von Google, mit dem Websitebetreiber ihre Performance in den Google-Suchergebnissen überprüfen können. Das tolle daran: Während die meisten Keyword- und SEO-Tools am Markt mit Drittanbieter-Daten arbeiten, bietet Dir die GSC Einblicke in die tatsächlichen Daten aus der Google Suche. Das macht die Google Search Console zuverlässiger, reicher an Informationen und – in vielen Fällen – zur richtigen Wahl für Deine SEO-Analyse.

Was Google Search Console-Daten unserer Ansicht nach zu den „besseren“ Search-Daten macht, wann Du auf echte Google Daten vertrauen solltest und unter welchen Umständen Drittanbieter-Tools trotzdem sinnvoll sind, erfährst Du in diesem Artikel.

Inhalt

Der Unterschied zwischen „Scraped Data“ und GSC-Daten

Es gibt inzwischen zahlreiche Tools zur Analyse der Search Performance und zur Überwachung Deiner Rankings. Der Haken: Viele dieser Tools arbeiten mit  „Scraped Data“.

Scraped Data“ sind Daten, die von Drittanbietern (also von Außenstehenden, nicht von den Suchmaschinen-Betreibern selbst) aus den Ergebnisseiten von Suchmaschinen extrahiert werden.

Das bedeutet, dass Scrapped Data immer nur eine Teilmenge der tatsächlichen Ergebnisse, Rankings und Keywords berücksichtigen kann. Da die Daten “von außen” gesammelt werden, kann Scraped Data außerdem keine Informationen über das Nutzerverhalten oder die Nutzerinteraktionen mit Deiner Website liefern. Daten von Drittanbietern geben Dir also immer nur einen ungefähren Eindruck zur Sichtbarkeit Deiner Website in den SERPs.

Was die GSC-Daten so besonders macht, liegt damit auf der Hand. Die Google Search Console verwendet tatsächliche Nutzerdaten aus der Google Suchmaschine. Die Daten werden Dir von Google selbst zur Verfügung gestellt und spiegeln Deine tatsächlichen Suchergebnisse, Rankings und Benutzerinteraktionen in der Google Suche wider.

Abbildung 1: In der Google Search Console erhältst Du Suchperformance-Daten in Form von Impressionen, Klicks, Position und CTR.

Übrigens: Das Auslesen bzw. Scrapping von Search-Daten entspricht nicht den Richtlinien von Google und wird somit nach wie vor nicht gerne gesehen – siehe John Müllers Post im vergangenen Jahr auf Twitter.

Abbildung 2: John Müller’s Reaktion auf einen Twitter-Post zum Thema Scraped Data

Vorteile der Google Search Console-Daten

  • Die Daten der Google Search Console sind zuverlässiger. Sie liefern Dir echte Einblicke, während „Scraped Data“ immer nur eine Momentaufnahme der Performance zeigt.

  • Die Google Search Console-Daten sind umfangreicher. GSC liefert Dir eine größere Menge an Daten zu Deiner Search-Performance als „Scraped Data“-Anbieter.

  • Die Daten der Google Search Console sind vielfältiger. Sie zeigen Dir neben der Sichtbarkeit in der Suche auch, wie Deine Besucher:innen in den SERPs mit Deinen Snippets interagieren. Drittanbieter-Tools können zu Metriken wie “organische Klicks” lediglich Schätzungen anbieten.

  • Die Daten der Google Search Console enthalten Ergebnisse aus der lokalen und personalisierten Suche. Diese Aspekte können von „Scraped Data“-Tools nicht ganzheitlich berücksichtigt werden.

  • „Scraped Data“ verstößt gegen die Richtlinien von Google – um den Google Webmaster Guidelines zu entsprechen, solltest Du also versuchen, GSC-Daten als zentrale Datenquelle zu verwenden.

Unterschiede in den Daten = unterschiedliche Ergebnisse

Wie gesagt, einer der größten Vorteile der Google Search Console-Daten ist, dass sie einfach mehr Daten liefern und dir damit die genauesten Ergebnisse liefern, wenn es um die Performance Deiner eigenen Website in der Google Suche geht.

Abbildung 3: Veranschaulichung der Menge an Keyword-Daten in der Google Search Console und „Scraped Data“-Tools.

Die Grafik zeigt beispielhaft die Menge an Keyword-Daten, die im Google Datenkorpus verglichen mit „Scraped Data“-Tools gefunden wurden. Warum mehr Daten in diesem Fall besser sind, lässt sich leicht nachvollziehen. Untersuchst Du die Menge an verfügbaren Keywords auf Rankings Deiner eigenen Website findest Du im blauen Kreis wahrscheinlich akkuratere Ergebnisse als im orangenen Kreis. Nochmal andere Ergebnisse erhältst Du, wenn Du im grünen Kreis suchst. Entsprechend unterscheiden sich dann auch die Angaben zu Deiner Sichtbarkeit, den (geschätzten) Klicks usw.

Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage nach der Diskrepanz der Ergebnisse aus verschiedenen SEO-Tools liegt also in der unterschiedlichen Datengrundlage der Google Search Console und von Drittanbietern. Je nachdem welches Keyword-Analyse-Tool Du verwendest, können Deine Rankings, Deine Sichtbarkeit und Deine Klicks unterschiedlich ausfallen und die Ergebnisse sind somit nicht 1 zu 1 über Tools hinweg vergleichbar.

Im Beispiel unten siehst Du die Angaben verschiedener SEO-Tools zu den organischen Klicks für unsere Website ryte.com. für das Keyword “ryte”. Da Drittanbieter-Tools jeweils eine eigene Datenbasis nutzen und zudem Metriken, die die Nutzerinteraktion betreffen, lediglich schätzen können, kommt es zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Abbildung 4: (Geschätzte) Klicks / Traffic für das Keyword “ryte” auf ryte.com in unterschiedlichen SEO-Tools.

Wann GSC-Daten verwenden…und wann sind Drittanbieter-Daten hilfreich?

Ganz klar: Wenn es um detaillierte Analysen Deiner eigenen Search Performance geht, empfehlen wir Dir immer die Google Search Console-Daten.

Aber auch Drittanbieter-Tools haben natürlich ihre Berechtigung. Bei der Frage, welches Tool sich am besten eignet, kommt es auf die Aufgabe an, die Du damit erledigen möchtest.

Keyword Monitoring

Für die Beobachtung Deiner Rankings sind GSC-Daten die bessere Wahl. Die Google Search Console verwendet die echten Userdaten und liefert Dir daher ein genaues und zuverlässiges Bild zum Abschneiden Deiner Seiten.

Wettbewerbsanalyse

Eine Markt- oder Mitbewerberanalyse ist nur mit “Scraped Data” möglich. Denn die Google Search Console zeigt Dir nur Daten für Deine eigene Website. Um sie zu sehen, musst Du Dich als Betreiber der Website verifizieren. Es ist also nicht möglich, ein Google Search Console-Konto für eine Website einzurichten, die nicht Deine eigene ist.

Für Wettbewerbsanalysen und Konkurrenzrecherchen bleibt “Scraped Data” somit erstmal die einzige (und damit die richtige) Wahl. Möchtest Du lieber keine Drittanbieter-Tools nutzen, kannst Du zur Konkurrenzanalyse auch direkt einen Blick auf die Google-SERPs und die Websites Deiner Mitbewerber werfen.

Sichtbarkeits-Entwicklung beobachten

Für die Bewertung Deiner Sichtbarkeit in den Suchergebnissen verlässt Du Dich am besten auf die GSC-Daten. Die Metrik “Impressions” gibt Dir eine zuverlässige Auskunft, wie häufig Deine Keywords oder Seiten in den Google SERPs gesehen werden.

Tools, die Drittanbieter-Daten verwenden, betrachten die Suchergebnisse “von außen” und arbeiten häufig mit Tool-eigenen Sichtbarkeits-Metriken. Diese werden in der Theorie zwar in Impressionen übersetzt, weichen in der Praxis aber häufig von deiner tatsächlichen Sichtbarkeit ab. Die Sichtbarkeits-Metriken sind häufig abstrakt und können zwar Einblicke zur allgemeinen Entwicklung liefern,  aber nur schwer in absoluten, realen Zahlen ausgedrückt werden.

Erkennung von Anomalien in Deiner Search Performance

Aus dem vorangehenden Punkt ergibt sich auch die Empfehlung für die Erkennung von Anomalien in Deiner Search Performance. Hier sind unserer Ansicht nach ebenfalls die GSC-Daten nützlicher.

Sichtbarkeits-Index und Co. sind natürlich wunderbar übersichtlich und leicht im Blick zu behalten. Sie konzentrieren sich aber, wie der Name schon sagt, rein auf die Sichtbarkeit – auf das Erscheinen in den Suchergebnissen. Dabei ist doch im Endeffekt viel wichtiger, wie viele Besucher:innen über die SERPs tatsächlich auf Deiner Website landen, oder?

Schwankungen in der Sichtbarkeit (egal ob in den GSC Impressions oder Sichtbarkeits-Metriken von Drittanbietern) können vielfältige Ursachen haben, die keinen Grund zur Sorge bieten. Zum Beispiel kann das Suchvolumen für ein wichtiges Keyword saisonbedingt schwanken oder Deine Website hat kurzzeitig für ein stark nachgefragtes, aber für den Website-Content unpassendes Keyword gerankt.

Um solche Anomalien genauer unter die Lupe zu nehmen und unbegründete Panik zu vermeiden ;-) solltest Du neben der Sichtbarkeit immer auch den tatsächlichen Traffic in Form der organischen Klicks ansehen. Und diese liefert Dir alleine die Google Search Console.

Bequem und zuverlässig zugleich: Google Search Console-Daten in Ryte

Natürlich kommen wir an dieser Stelle nicht umhin, ein kleines Lob für unser eigenes Produkt auszusprechen. Die Ryte Plattform arbeitet mit echten Google-Daten und vereint somit die beste Datenqualität mit dem Komfort eines umfangreichen Analyse-Tools. Verknüpfe einfach Dein GSC-Konto mit Deinem Ryte Konto. So erhältst Du vielseitige, sorgsam aufbereitete Search-Reports basierend auf echten, 100% zuverlässigen Daten von Google.

Abbildung 5: Ryte Organic Performance Dashboard – basierend auf echten Google Daten.

Wir räumen mit Google Search Console-Mythen auf

Um eines noch einmal klar zu sagen: In diesem Beitrag geht es nicht darum, dass Daten von Drittanbietern prinzipiell schlecht sind. Wie oben erwähnt, können sie bei der Durchführung bestimmter Aufgaben wirklich nützlich sein. In den meisten Fällen fährst Du mit einer Mischung aus GSC-Daten und Daten von Drittanbietern am besten.

Um sicherzustellen, dass Du und alle anderen begeisterten SEOs, Website-Manager und Co. wirklich klare und sinnvolle Entscheidungen bezüglich der Datenanalyse treffen können, möchten wir nun noch mit ein paar Mythen über GSC-Daten aufräumen.

Mythos #1 Ein Wettbewerbsvergleich ist notwendig, um die eigene Performance zu bewerten

Mythos: Der Vergleich mit der Konkurrenz ist das A und O, wenn es darum geht, die eigene Leistung zu bewerten. Alleine mit der Google Search Console kann also nicht gearbeitet werden.

Fakt: Ein Wettbewerbsvergleich kann in manchen Fällen nützlich sein, ist aber nicht immer die Lösung. Denn wie wichtig ist es eigentlich, auf Deine Konkurrenten zu schauen, um Deine eigene Leistung zu beurteilen? In erster Linie solltest Du bei der Performancebewertung auf die eigenen Website-Daten schauen. Zum Beispiel kannst Du untersuchen, wie Du Dich mit Deiner Website im Verlauf des letzten Jahres verbessert hast. Ein Vergleich Deiner Search Performance von Jahr zu Jahr ist eine gute Möglichkeit, das abzubilden.

Wenn Du trotzdem Konkurrenzanalysen durchführen möchtest, vergiss bitte nicht: Die Wettbewerbsdaten von Drittanbietern können Dir helfen, einen Überblick zu bekommen, sind aber meistens wenig genau und nicht über Tools hinweg vergleichbar.

Mythos #2 Die „Scraped Data“-Datenerfassung ist besser als die der GSC

Mythos: „Scraped Data“  ist besser als die Daten der Google Search Console, denn Google zeigt mir nur meine Seiten und Keywords, die tatsächlich über die organische Suche genutzt werden. Zu anderen Keywords kann ich keine Daten einsehen.

Fakt: Ja, Google zeigt Dir nur Daten zu Seiten und Keywords, die von Deinen Besucher:innen auch gesehen oder angeklickt werden. Wenn Du darüber nachdenkst, ist das aber ganz logisch. Du solltest Dich primär auf die Keywords konzentrieren, die Deine Zielgruppe tatsächlich dazu bringen, sich mit Deinem Content zu beschäftigen. Zusätzlich kannst Du in Ryte Search Engine Optimization Keywords, für die Du noch keine Impressionen oder Klicks erhalten hast, in das Keyword-Monitoring aufnehmen. Auf diese Weise kannst Du nachverfolgen, welche davon mit der Zeit Rankings und Traffic dazugewinnen.

Mythos #3 GSC sammelt keine Daten zu verlorenen Keywords

Mythos: “Verlorene Keywords”, also Keywords, für die die Website nicht mehr rankt, werden in den Daten der Google Search Console nicht angezeigt. Eine konsistente Überwachung der Fokus-Keywords ist also nicht möglich.

Fakt: Ja, Keywords, für die Deine Website nicht mehr rankt, werden Dir in der GSC nicht angezeigt. Allerdings handelt es sich hierbei in den meisten Fällen um Keywords, für die Du ohnehin sehr wenig Sichtbarkeit und Traffic erhalten hast und für die eine Überwachung nicht unbedingt relevant ist. Für Deine wichtigen Keywords, die Dir regelmäßig Sichtbarkeit und Traffic bringen, zeigt die GSC konsistente Daten und kann so den Überwachungszweck voll erfüllen.

Wenn Dir die verlorenen Keywords dennoch wichtig sind, kannst Du sie in Ryte Search Engine Optimization im Report „Keyword Changes“ einsehen. So kannst Du verlorene Keywords auch weiterhin überwachen, um zu sehen, ob sie in Zukunft wieder an Traffic und Rankings gewinnen.

Mythos #4 Verzögerungen beim GSC-Daten-Zugriff

Mythos: Es gibt eine Verzögerung im Datenzugriff der Google Search Console, was bedeutet, dass ich nicht mit den aktuellen Daten arbeiten kann.

Fakt: Das war tatsächlich lange Zeit ein Thema, ist es aber nicht mehr. Die Google Search Console stellt im Bereich „Leistung in der Google Suche” mittlerweile Daten bis zum Vortag (“neueste Daten”) zur Verfügung. Im Vergleich dazu liefern viele andere Tools die Search- Daten deutlich später.

Abschließende Gedanken

In diesem Artikel haben wir uns mit den Besonderheiten der Google Search Console-Daten beschäftigt und konnten dir damit hoffentlich zeigen, was die GSC für Deine Websiteanalyse so unverzichtbar macht.

Die Google Search Console ist, wenn es um die Google Suche geht, die ganzheitlichste und zuverlässigste Datenquelle, um tiefgehende Analysen Deiner Search Performance anzustoßen.

Je nachdem, was Du untersuchen möchtest bzw. welche Frage du beantworten möchtest, können GSC-Daten und Daten aus Drittanbieter Tools hilfreich sein. Achte einfach immer darauf, dass Du für jede Aufgabe die am besten geeigneten Daten verwendest.

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Veröffentlicht am Nov 8, 2022 von Editorial Team